Nichtholzprodukt
Nichtholzprodukte (engl. Non-Timber Forest Product, NTFP) sind Güter biologischen Ursprungs, die nicht aus Holz bestehen und aus Wäldern, anderen bewaldeten Flächen und Bäumen außerhalb von Wäldern gewonnen werden.
Dazu gehören in der Regel Wildtiere, Pelztiere, Nüsse, Samen, Beeren, Pilze, Pflanzenöle, Harze, Zimt, Kautschuk, Saft, Laub, Kork, Torf, Fisch, Insekten, Gewürze, Ginseng. Sie werden vor allem als Nahrung, Futtermittel, Heilpflanzen oder nachwachsende Rohstoffe genutzt.
Der Begriff ist noch nicht allgemein verbindlich definiert.
Bedeutung in Mitteleuropa
Unter den Produktionsbedingungen des schlagweisen Hochwaldes in Mitteleuropa ist die wirtschaftliche Bedeutung der Nichtholzprodkte sehr gering. Oft werden sie von Forstbetrieben nicht verkauft, da sich der Aufwand nicht rentiert oder weil die unentgeltliche Nutzung für den privaten Verbrauch durch jedermann gesetzlich festgelegt ist. Ein Großteil der Nichtholzprodukte wird von Privathaushalten geerntet und verbraucht, ohne auf Märkten gehandelt zu werden.
Bedeutung weltweit
Dahingegen sind etwa 150 Nichtholzprodukte für den internationalen Markt von Interesse, darunter Rattan, Bambus, Kork, Gummi, Nüsse, Honig, Fleisch, Früchte, Pilze, Harze, Gewürze, Öle, medizinische Pflanzen wie der Ginseng und solche, die als Basis für Farbstoffe dienen. Auch Pflanzenfasern wie die der Kokosnuss werden industriell verwertet. Der Handelswert beträgt rund 11,1 Milliarden US-Dollar jährlich. 60 % werden von Entwicklungsländern in die EU, die USA und nach Japan exportiert. China ist führend im Welthandel, aber Indien, Malaysia, Indonesien, Thailand und Brasilien sind ebenso wichtige Erzeugerländer auf dem Weltmarkt.
Ein besonders auf die Produktion von Nichtholzprodukten ausgerichtetes Waldbausystem ist die Agroforstwirtschaft der Tropen, welche unter bestimmten Umständen als Instrument zur konkurrenzfähigen nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern geeignet ist.
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