Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Tropen

Bei der Gliederung der Erde nach mathematischen, also auf die Sonnenumlaufbahn bezogenen Gesichtspunkten sind die - ca. 40 % der Erdoberfläche umfassenden - Tropen das Gebiet, über dem die Sonne zweimal jährlich im Zenit steht. Dies ist das Gebiet zwischen den Wendekreisen, welche damit die Grenze dieser solaren Tropen darstellen. Über den Wendekreisen selbst steht die Sonne nur einmal im Jahr senkrecht, nämlich zur Zeit der eben deswegen so genannten Sonnenwende.

Folge dieses ganzjährig von der Senkrechten nur wenig abweichenden Sonnenstandes ist eine ganzjährig hohe Einstrahlung mit entsprechend hohen Temperaturen (außer in Gebirgen). Da die Tageshitze aber im Wesentlichen von der direkten Sonneneinstrahlung herrührt, kühlt es nachts merklich ab. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind relativ groß, besonders wenn man sie mit den sehr geringen Unterschieden der im Laufe eines Jahres auftretenden Tagesdurchschnittstemperaturen vergleicht. Diesen Ablauf des Klimas nennt man daher Tageszeitenklima.

Die in dieser Region ganzjährig gewonnene Energie treibt bedeutende Komponenten der allgemeinen atmosphärischen Zirkulation an, darunter die Hadleyzellen und die Monsune der Erde.

Ein weiteres Merkmal der Tropen sind die dem Höchststand der Sonne folgenden Zenitalregen, die sich aus den aufsteigenden Luftmassen innerhalb der wandernden innertropischen Konvergenz ergeben. Somit folgt aus dem Zeitpunkt dieser Niederschläge eine Gliederung der Tropen in die äquatornahen inneren Tropen, wo die Trockenzeit nur kurz und schwach ausgeprägt sind, und die wechselfeuchten oder sommerfeuchten Tropen mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten.

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