Pflanzenöle
Aus Ölpflanzen gewonnene fette Öle (Lipide), im Gegensatz zu den ätherischen Ölen. Die Abgrenzung zu den Pflanzenfetten ist die Fließfähigkeit, Pflanzenöle sind bei Raumtemperatur (ca. 20 °C) flüssig. Alle Pflanzenöle sind sehr energiedicht und enthalten essentielle Fettsäuren, allerdings mit sehr unterschiedlicher Zusammensetzung (einfach, ungesättigt und mehrfach ungesättigt) und unterschiedlichen gesundheitlichen Auswirkungen.
Die Pflanzenöle werden durch verschiedene Verfahren gewonnen:
- Pressen (Kaltpressen, Heißpressen)
- Extraktion mit Lösungsmitteln (Hexan, Petrolether)(früher Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff u. a.)
- Extraktion mit Superkritischen Fluiden (Supercritical Fluid Extraction = SFE) (CO2)
- Eine Unterstützung durch Mikrowellen oder Ultraschall ist bei allen Press- und Extraktionsverfahren möglich.
- Reinigung/Raffination mit Alkalien
Bei vielen industriellen Verarbeitungsformen gehen ursprünglich positive Eigenschaften verloren, z. B. bei der Herstellung von Margarine. Pflanzenöle enthalten oft einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäureresten als tierische Fette, weshalb bei starker Erhitzung trans-Fettsäuren entstehen können.
Pflanzenöle finden vielfältige Verwendung, so unter anderem als
- Nahrungsmittel, Speiseöl (z. B. Salatöl, Margarine)
- KosmetikRohstoff
- Grundstoff für die chemische Industrie (Oleochemie)
- Grundstoff für die Herstellung von Ölfarben und Firnisse
- Biogener Schmierstoff
- Biokraftstoff (Pflanzenöl-Kraftstoff oder, nach Weiterverarbeitung, Biodiesel oder Hydriertes Pflanzenöl)
- Brennstoff in Pflanzenölbrennern, Pflanzenölkochern oder Öllampen
- Medizinal
Weitere Informationen:
- Bericht zur Markt- und Versorgungslage Ölsaaten, Öle und Fette (BLE)
- Pflanzenöl (FNR)
- Pflanzenöle (Chemie.de)
- Pflanzenöl (transGEN)