Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pilze

Pilze sind Eukaryonten und bilden ein eigenes Reich, so wie Pflanzen, Tiere oder Bakterien. Pilze können sowohl mehr- als auch einzellig sein, und einige davon zählen daher unter den Mikroorganismen. Im Gegensatz zu Pflanzen können Pilze keine Photosynthese betreiben und müssen sich heterotroph ernähren.

Pilze können das nicht. Sie können nur existieren, wenn sie bereits vorhandene Biomasse aufnehmen und verstoffwechseln. Damit sind sie den Tieren näher als den Pflanzen, denn Tiere ernähren sich in ähnlicher Weise. Dem Tierreich gehören Pilze aber dennoch nicht an. Vor allem deshalb, weil sie einen anderen Zellaufbau haben. Hier sind sie den Pflanzen wiederum ähnlicher, denn sie haben wie diese zusätzlich zur Zellmembran noch eine feste Zellwand. Außerdem vermehren sich Pilze auch ganz anders als Tiere.

Das was üblicherweise als Pilz bezeichnet wird, ist nur der über dem Boden sichtbare Fruchtkörper. Der eigentliche Pilz besteht aus einem feinen weitverzweigten Fadengeflecht, dem Pilzmyzel. Die einzelnen Fäden nennt man Hyphen. Sie durchziehen den (Nähr-)Boden zur Nahrungs- und Wasseraufnahme nach allen Seiten.

Am Myzel der Pilze entstehen dickere Fäden und Stränge, an denen sich feine Knötchen bilden. Hieraus entstehen bei günstigen Bedingungen die Fruchtkörper der Speisepilze. Die Fruchtkörper haben die Aufgabe, die zur Vermehrung notwendigen Sporen zu bilden.

Aufgrund ihrer ausgeprägten Fähigkeit, organische Substanzen abzubauen, sind Pilze für den Stoffkreislauf von erheblicher Bedeutung. Pilze sind für unzählige Bereiche extrem nützlich, wie z. B. in den Lebensmittelherstellung, Industrie, Wirkstoffproduktion, u. v. m. Einige Pilze sind pathogen für Pflanzen oder Tiere.

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