Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Beere

Im botanischen Sinne eine Schließfrucht, bei der die Fruchtwand (Perikarp) bei der Reife gänzlich saftig-fleischig wird (Fruchtfleisch) und die meist zahlreichen hartschaligen Samen einschließt.

Beeren hervorbringende Wildpflanzen aus der heimischen Flora sind beispielsweise Einbeere, Maiglöckchen und Tollkirsche.

Beispiele für Beeren hervorbringende Nutzpflanzen sind Bananen, Zitrusfrüchte (z. B. Zitrone, Orange), Datteln, Melonen, Kiwis, Papayas, die Früchte vieler Nachtschattengewächse (z. B. Paprika, Tomate, Tamarillo, Kartoffelbeere, Aubergine, Schwarzer Nachtschatten, Bittersüßer Nachtschatten, Tollkirsche) und Avocados.

Unter den Nutzpflanzen werden von folgenden Pflanzen Beeren gebildet: Johannisbeere und Stachelbeere, Heidelbeere und Preiselbeere, Weinrebe, aber z.B. auch von Aubergine, Avocadobirne, Dattelpalme, Gurke und Tomate. Viele Vertreter der Kürbisgewächse und die Zitrusfrüchte besitzen eine als Panzerbeere bezeichnete Sonderform mit ledrigem äußerem Perikarp. Bei den Zitrusfrüchten und den Bananen besitzen die Beeren zusätzlich eine Pulpa, ein fleischiges, vom Endokarp nach innen entwickeltes Gewebe, das die Samen umhüllt. Die Ananas bildet einen vielteiligen Beerenfruchtverband.

Umgangssprachlich wird der Ausdruck Beere fälschlicherweise auch für andere Fruchtformen verwendet, so für die Früchte der Brombeere und Himbeere (mit Sammelsteinfrüchten) oder der Erdbeere (mit Sammelnussfrüchten). Diese Arten werden gemeinsam mit den echte Beeren hervorbringenden Arten zusammenfassend als Beerenobst bezeichnet. Bei den sogenannten Scheinbeeren, von Eibe und Wacholder, ist die beerenartige Samenhülle aus anderen Organen als der Fruchtwand entstanden.

Die folgenden Früchte, die wegen ihrer äußeren Form Beeren genannt werden, sind keine Beeren im Sinne der Botanik (Beerenobst):

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