Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Aubergine

Die Aubergine (Solanum melongena) oder Eierpflanze ist eine subtropische Pflanzenart, die zur Gattung Nachtschatten (Solanum) innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehört. Die Frucht selbst wird ebenfalls als Aubergine, als Eierfrucht (wegen ihrer Form) oder als Melanzani (korrekt italienisch: Melanzana) bezeichnet.

Wuchsform: Die einjährige krautige Pflanze hat einen buschartig Wuchs. In tropischen Regionen wachsen die Pflanzen als mehrjährige Sträucher. Auberginen werden 0,5 bis zwei Meter groß.

Früchte: Die länglichen bis kugelförmigen Beeren haben weiße, grüne, gelbe oder violette Schalen und enthalten viele kleine Samen. Die Fruchtgröße reicht von wenigen Millimeter bis mehreren Dezimetern.

Vermehrung: Bei Auberginenpflanzen findet meist Selbstbefruchtung statt, aber auch Fremdbefruchtung durch Wind und Insekten. In einem Blütenstand können alle Blüten zwittrig sein; es kommt auch vor, dass nur die unterste Blüte zwittrig ist, während alle anderen männlich sind.

Herkunft: Die Heimat der Aubergine ist nicht gesichert. Vermutlich stammt sie aus den subtropischen Regionen Indiens. Wildarten kommen in den Tropen Asiens und in Ostafrika vor.

Geschichte: Erste Kultivierungen fanden vermutlich in vorchristlicher Zeit in China und Indien statt. Von da aus gelangte die Aubergine im 13. Jahrhundert durch die Araber nach Spanien und rund hundert Jahre später nach Italien. In Europa wurden Auberginen zunächst wegen ihrer attraktiven Blüten und kleinen weißen Früchte, die an Eier erinnerten, als Zierpflanzen angebaut. Erst seit der Nachkriegszeit werden Auberginen mit großen lila Früchten in Mitteleuropa als Gemüse angebaut.

Anbau: Heute wird sie in einer Vielzahl von Sorten besonders in Asien und dem Mittelmeerraum kultiviert und liefert mit ihren Früchten ein weltweit geschätztes, schmackhaftes Gemüse, das vor allem gekocht oder gebraten verzehrt wird. In Europa und Nordamerika werden vorwiegend Sorten angebaut, die länglich-ovale, 12 bis 25 cm lange und 6 bis 9 cm dicke Früchte mit dunkelvioletter Schale haben. In Indien und anderen Ländern Asiens werden Sorten angebaut, deren Früchte bis zu 1 kg wiegen können. Die Fruchtschale kann von weiß über gelb und grün bis zu purpurrot oder dunkelviolett reichen. Einige Sorten haben Früchte mit graduierter Farbe oder Streifen. In China finden sich gewöhnlich längliche, dünne Früchte, die in ihrer Form an Gurken erinnern.

Wirtschaftliche Bedeutung: 2019 betrug die Welternte 55.197.878 Tonnen. Das Land mit der größten Auberginenproduktion der Welt war China, das 64,4 % der weltweiten Ernte produzierte, gefolgt von Indien (12.680.000 t) und Ägypten (1.180.240 t). Die zehn größten Produktionsländer brachten zusammen etwa 95,3 % der Welternte ein. Der größte Exporteur war 2019 Spanien (160.076 t), gefolgt von Iran (116.764 t) und Mexiko (74.574 t).

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