Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Viehwirtschaft

Komplexe Nutzung von in der Regel domestizierten Tieren. Die Viehwirtschaft ist in vielen Teilen der Erde aufgrund nachteiliger klimatischer Bedingungen die einzig mögliche Form der Bodennutzung (z.B. Weidewirtschaft im Sahel oder in Tundren).

Die Viehwirtschaft kann nach folgenden Kriterien gegliedert werden:

Zusätzlich bieten die Organisationsformen eine Klassifizierungsmöglichkeit. Sie orientieren sich vornehmlich am Grad der Seßhaftigkeit bzw. der (Weide-)Flächenkonstanz:

Die Viehwirtschaft konzentriert sich auf wenige Tierarten, von denen nur fünf (Rind, Schaf, Ziege, Huhn) eine weltweite Bedeutung haben. An Standorten mit extremen Klimaverhältnissen können hochspezialisierte Tierarten (z.B. Kamel, Büffel, Lama, Yak) eine wesentliche Rolle spielen. Produktivitätsunterschiede erklären, weshalb von der tierischen Nahrungsproduktion der Erde über vier Fünftel auf die gemäßigten Klimazonen und etwa 50 % auf die Industrieländer entfallen, obwohl die Entwicklungsländer über bedeutende Tierpopulationen verfügen. In nahezu allen Industrieländern sind die Verkaufserlöse aus den tierischen Produkten für die Landwirtschaft weit wichtiger als die pflanzlichen Produkte.
Die Bewirtschaftung von Wildtieren (game ranching) ist global noch unbedeutend.

(s. a. Animal feeding operation, bodenunabhängige Viehhaltung, Concentrated animal feeding operation, Feedlot, Massentierhaltung)

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