Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Geflügelhaltung

Zweig der Nutztierhaltung mit dem Produktionsziel Fleisch, Eier und Federn als Nebenprodukt bei einigen Tierarten. Man unterscheidet:

Die vielfältigen Betriebsformen und Betriebssysteme der Geflügelhaltung reichen von den kleinen Beständen bäuerlicher Betriebe bis zur Massentierhaltung in horizontal und vertikal integrierten agrarindustriellen Unternehmen. Hinsichtlich der Masse erzeugter Hähnchen und Eier herrschen weltweit vollintensive Haltungsformen (z. T. Batteriehaltung) vor. Diese sind aus ethischen, tiermedizinischen, seuchenhygienischen und ökologischen Gründen umstritten.

Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Erzeuger von Geflügelfleisch in der EU. Bei den Eiern deckt die heimische Erzeugung den inländischen Verbrauch etwa zu zwei Dritteln. Eier und Geflügelfleisch tragen etwa sechs Prozent zum Produktionswert der Landwirtschaft bei, 2013 waren es rund 3 Milliarden Euro – 75 Prozent davon entfielen auf Geflügelfleisch.

Auf deutschen Geflügelhöfen dominiert mit weitem Abstand das Haushuhn. Daneben hat das Truthuhn, im Handel als Pute vermarktet, an Bedeutung gewonnen, die Bestandszahlen haben sich seit Anfang der 1990er Jahre mehr als verdoppelt. Auch Enten werden seit etwa zehn Jahren wieder häufiger gehalten, während die Gänsebestände abnehmen. Andere Geflügelarten wie Perlhühner, Wachteln oder Fasane werden nur in sehr geringen Stückzahlen gehalten. (BMEL)

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