Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Renaturierung

Überführung anthropogen veränderter Lebensräume in einen naturnäheren, ursprünglich vorhandenen Zustand mit der Möglichkeit einer natürlichen, ungestörten Weiterentwicklung. Mit Renaturierung ist keine Rückkehr zu einem wie auch immer gearteten Ur- oder Idealzustand gemeint. Vielmehr geht es darum, den Umgang mit terrestrischen Ökosystemen sinnvoll auszugestalten und in nachhaltigen Grenzen zu halten sowie gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz und Klimaanpassung zu leisten.

Der angestrebte natürliche oder quasinatürliche Zustand (Regeneration) betrifft nicht nur Formenelemente (z.B. Bachmäander), Flora und Fauna, sondern auch den Stoff-, Wasser- und Energiehaushalt der jeweiligen Landschaftsausschnitte. Dazu trägt auch eine geringere Nutzungs- bzw. Eingriffsintensität bei. Bei Aufhören der Nutzung ist dies verbunden mit dem Zulassen der natürlichen Sukzession. Der Begriff "Nutzung" ist dabei weit gefasst und beinhaltet menschliche Einwirkungen aller Art (einschließlich Naturschutzmanagement), nicht nur Landnutzung im konventionellen Sinne. Dies erlaubt eine schrittweise Annäherung an ein vorher bestimmtes Umweltziel (z.B. Renaturierung von Fließgewässern mit entsprechendes Entwicklungszielen, naturnaher Waldumbau, Wiedervernässung von Mooren und Rehabilitation von Graslandökosystemen).

(s. a. Rekultivierung)

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