Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Eutrophierung

Nährstoffübersättigung insbesondere von Gewässern durch häusliche, gewerbliche und industrielle Abwässer sowie durch den Austrag von Dünger aus landwirtschaftlichen Nutzflächen.

Schätzungsweise stammen ca. 46 % der Gesamtbelastung an Stickstoffeinträgen (347.000 t) und 38 Prozent der Phosphoreinträge (34.000 t) in Fließgewässern der Bundesrepublik (alt) aus der Landwirtschaft. Der Stickstoff- und Phosphateintrag aus der Landwirtschaft in außerlandwirtschaftliche Ökosysteme erhöht auch dort die Freisetzung stickstoffhaltiger Spurengase. Daneben führt die Eutrophierung und zusätzlich die Versauerung der Böden durch die Verschiebung des Nährstoffgleichgewichtes, die verstärkte Auswaschung basisch wirkender Nährstoffionen, die Freisetzung von toxischen Schwermetallionen aufgrund der pH-Wert-Absenkung und die Schädigung der Feinwurzelsysteme und der Mykorrhiza zur Minderung der Vitalität und einer direkten Schädigung insbesondere natürlicher oder naturnaher Ökosysteme. Der einseitige Nährstoffüberschuss bewirkt die Förderung und Zunahme einzelner stickstoffliebender Arten und damit eine Änderung der Vegetationszusammensetzung, einer allgemeinen Reduktion der Artenvielfalt und die Destabilisierung nährstofflimitierter Ökosysteme.

(s. a. Umweltwirkungen)

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