Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wiese

Ein Begriff, der für natürliche und künstliche, holzpflanzenfreie Graslandgemeinschaften verwendet wird. Natürliches Grasland findet sich in Mitteleuropa etwa an Gewässerufern, während künstliches Grasland durch Mähen der Heugewinnung dient. Weidenutzung wird nur gelegentlich als Nachweide vor Ende der Vegetationszeit praktiziert.

Mähwiesen entstanden in Mitteleuropa erst vor ca. 1.000 Jahren. Sie waren zunächst einschurig und wurden als Streuwiesen genutzt. Allmählich ging man zu zwei- und mehrschurigen Futterwiesen über, wie sie bis in die Mitte des 20. Jh. vorherrschten.

In der Intensivlandwirtschaft wurden die artenreichen Futterwiesen durch artenarmes Intensivgrünland ersetzt. Die beispielsweise im Alpenvorland in den vierziger Jahren genutzten Futterwiesen wurden damals zu 94 % zweischnittig geführt, heute werden sie vier- bis sechsschnittig genutzt und bieten dadurch nur noch 20 - 30 % der früher vorkommenden Wiesenflora Lebensraum.

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