Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wechselwirtschaft

Der Begriff bezeichnet alle Bodennutzungssysteme, bei denen eine ein- oder mehrjährige intensive ackerbauliche Nutzung sich mit einer mehr- oder langjährigen Nutzung als GrünlandWald oder einer anderen extensiven Nutzungsformen abwechseln. Dies war in der vorindustriellen Zeit und vor der Erfindung des Kunstdüngers durch Justus von Liebig in der Regel auch notwendig, da Dünger ein knappes Gut darstellte und der durch das Vieh produzierte Dünger nicht ausreichte, um alle Parzellen gleichermaßen mit Dünger zu versorgen.

Die Wechselwirtschaft ist nicht mit anderen landwirtschaftlichen Bodennutzungssystemen wie der Felderwirtschaft (z. B. Dreifelderwirtschaft) oder der Fruchtwechselwirtschaft zu verwechseln, bei denen eine permanente Ackernutzung erfolgt. Die bei diesen Nutzungsformen evtl. eingelegte Brache ist nicht für eine ganzjährige Versorgung von Nutztieren geeignet. Im Fall der Felderwirtschaft muss zu deren Versorgung zusätzliches Grünland (siehe auch Allmende) bewirtschaftet werden bzw. im Fall der Fruchtwechselwirtschaft der Feldfutterbau in die Fruchtfolge integriert werden.

Beispiele für die Wechselwirtschaft sind:

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