Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Hufenflur

Streifenflur mit Einödlage des Besitzes und Hofanschluss. In einzelnen Landschaften erhielten Hufenfluren durch den Gebrauch eines bestimmten Hufenmaßes eine größenmäßige Normung: Für Hufensiedlungen in der Wesermarsch waren Königs- oder Holländerhufen von rd. 48 ha, für Waldhufenfluren der deutschen Ostsiedlung fränkische Hufen von 24,2 ha charakteristisch. Solche Normungen wurden aber mit unterschiedlicher Sorgfalt umgesetzt. Neben dieser Parzellengestaltung ergeben sich die spezifischen Merkmale verschiedener Typen von Hufenfluren aus den Lagebeziehungen zwischen Flurstreifen und Wohnplatzreihe. So kann sich die Streifenparzellierung an randlich, innen oder zentral-achsial verlaufenden Wohnplatzreihen orientieren, die ihrerseits meist natürlich vorgegebenen Linien folgen oder zu ihnen korrespondieren.

Streifenflur mit Einödlage des Besitzes und Hofanschluss. In einzelnen Landschaften erhielten Hufenfluren durch den Gebrauch eines bestimmten Hufenmaßes eine größenmäßige Normung: Für Hufensiedlungen in der Wesermarsch waren Königs- oder Holländerhufen von rd. 48 ha, für Waldhufenfluren der deutschen Ostsiedlung fränkische Hufen von 24,2 ha charakteristisch. Solche Normungen wurden aber mit unterschiedlicher Sorgfalt umgesetzt. Neben dieser Parzellengestaltung ergeben sich die spezifischen Merkmale verschiedener Typen von Hufenfluren aus den Lagebeziehungen zwischen Flurstreifen und Wohnplatzreihe. So kann sich die Streifenparzellierung an randlich, innen oder zentral-axial verlaufenden Wohnplatzreihen orientieren, die ihrerseits meist natürlich vorgegebenen Linien folgen oder zu ihnen korrespondieren.

Im Gegensatz zu Block-, Gewann- und Eschfluren entstanden Hufenfluren erst relativ spät. Moorhufenflure entstanden, als man begann, in Nordwestdeutschland die großen Moore trockenzulegen. Marschhufenfluren entstanden, als man die versumpften Flussniederlegungen trockenlegte. Hufenflure entstanden auch, als die Mittelgebirge wie Spessart, Rhön, Odenwald, Frankenwald, Schwarzwald und Bayerischer Wald landwirtschaftlich erschlossen wurden. Erste Hufenfluren entstanden im Hoch- und Spätmittelalter und sind alle gekennzeichnet durch ihre planmäßige Anlage. Gehöfte wurden entlang von Bachläufen und um eine Quellmulde gebaut, die dazugehörigen Parzellen waren davon ausgehend angelegt und endeten meist in oberer Hanglage am Wald (Waldhufendorf). Auf diese Weise entstanden Rodungsinseln mitten im Wald. Aufgrund der damaligen Subsistenzwirtschaft wurde ein großer Teil der jeweiligen Parzellen ackerbaulich genutzt, auch wenn diese Standorte dafür keine idealen Voraussetzungen boten. Immer gehörte daher auch Grünlandwirtschaft und Viehhaltung zu dieser Flurform.

Die Nutzungsintensität nahm grundsätzlich mit der Hofferne der Parzellen ab. Bei Hufen in Moor- und Marschlandschaften waren die Entwässerungsgräben landschaftsprägend. An ihnen entlang entstanden häufig im Schutz von Zäunen niedrige Sträucher. Zusätzlich wurden Kopfweiden angepflanzt. Auch extensiv genutzte Feuchtstaudenflure gehören zu den landschaftsprägenden Elementen dieser Flurform.

Für die Hufe der Mittelgebirge sind die Lesesteinhaufen typisch, die entlang der Parzellengrenzen aufgeschichtet wurden. Auf ihnen entstanden häufig Hecken, die als Abgrenzung der Weiden geschätzt wurden. Obwohl insbesondere die Mittelgebirge zu einem Zeitpunkt erschlossen wurden, zu der kaum noch einfach zu erschließendes oder zu bewirtschaftendes Land zur Verfügung stand, war auf den Hufen der Nutzungsdruck insgesamt so gering, dass häufig große Raine entlang der Parzellen entstanden.

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