Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Feldfutterbau

Auch Ackerfutterbau; Anbau von wirtschaftseigenem Grundfutter auf dem Ackerland. Solche Feldfutterpflanzen sind Luzerne, Klee, Futtergräser, Leguminosen-Gräser-Mischungen im engeren und von Futterrüben, Futterkartoffeln, Futtergetreide im weiteren Sinne. Feldfutterbau ist in den meisten viehhaltenden Betrieben die Grundlage zur Futterversorgung der Tiere mit Grundfutter.

Als Wechselwiesen oder -weiden löst der Feldfutterbau die Ackernutzung für einen kürzeren oder längeren Zeitraum ab, um Vergrasung oder Verunkrautung zu verringern oder dem Ackerboden eine bracheähnliche Erholung zu gewähren. Das Feldfutter ersetzt in bergigen Gebieten oftmals den Silomais und in trockenen Gebieten das Dauergrünland.

Der Feldfutterbau liefert im Laufe eines Jahres über einen längeren Zeitraum betriebseigenes Futter mit gleichbleibend hoher Qualität. Er ist deshalb besonders wichtig in Gebieten mit vielen rinderhaltenden Betrieben. Als Grünfutter wird die Schmackhaftigkeit der Futterration und somit die Futteraufnahme der Tiere erhöht. Jedoch führt die derzeit weit verbreitete ganzjährige Silagefütterung zum Rückgang der Anbauflächen dieser Futterpflanzen und zur Verarmung der Fruchtfolge.

Bedeutung für ökologisch wirtschaftende Betriebe

Der Anbau von Feldfutterpflanzen hat für ökologische Betriebe eine große Bedeutung. Für Betriebe mit Viehhaltung stellt es die Grundlage für die Ernährung der Wiederkäuer dar. Dabei haben die Erträge und vor allem die erreichten Qualitätsparameter, wie die Energie- und Nährstoffgehalte des Grünfutters bzw. des konservierten Futters, einen unmittelbaren Einfluss auf die tierische Leistung. Durch gute Grundfutterqualitäten können Kraftfuttergaben reduziert und Kosten eingespart werden. Die Wirtschaftlichkeit der tierischen Produktion wird damit direkt beeinflusst.

Für den Ackerbau aller ökologisch wirtschaftenden Betriebe ist der mehrjährige Feldfutteranbau das tragende Element des Anbaus und fast alle Fruchtfolgen bauen auf diesem Anbauglied auf. Die kleinkörnigen Leguminosen und Gräser durchwurzeln den Boden intensiv und hinterlassen nach ihrem Anbau große Mengen an Ernte- und Wurzelrückständen. Dies führt zu einer Humusakkumulation im Boden und die symbiotische Stickstofffixierung der Leguminosen stellt eine wichtige Einfuhrgröße für Stickstoff in den Betriebskreislauf dar. Ein weiterer bedeutsamer Aspekt ist die unterdrückende Wirkung auf einjährige und ausdauernde Unkräuter.

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