Südfrüchte
Handelsübliche Bezeichnung für Obstsorten, die aufgrund der Klimabedingungen in Deutschland nicht (wirtschaftlich) angebaut werden können und deshalb importiert werden. Nach geographischen Kriterien unterscheidet man Früchte aus den Tropen von Früchten aus dem Mittelmeerraum.
Die Gruppe der Südfrüchte wird häufig weiter unterteilt in die Zitrusfrüchte und die exotischen Früchte (z. B. Ananas, Banane, Dattel, Mango). Die Südfrüchte dienen – wie auch das einheimische Obst – als wertvolle Nährstofflieferanten, wobei der Nährstoffgehalt große sortenabhängige Unterschiede aufweist.
In Deutschland isst jede Person pro Jahr im Durchschnitt knapp 70 Kilogramm Obst. Beliebteste Frucht ist mit Abstand der Apfel mit 24 Kilogramm pro Kopf. Doch insgesamt mögen die Menschen hierzulande vor allem Südfrüchte, die deutlich mehr als die Hälfte der verzehrten Obstmenge ausmachen.
Besonders beliebt sind Bananen und Zitrusfrüchte wie Orangen und Mandarinen. Entsprechend niedrig ist der Selbstversorgungsgrad von Obst in Deutschland, der bei etwa 20 Prozent liegt.
Schließlich gedeiht ein Großteil der Südfrüchte nicht unter deutschen Klimabedingungen und muss deshalb importiert werden. Während Bananen, Avocados, Mangos und Guaven bei uns überwiegend aus Mittel- und Südamerika stammen, kommen die meisten Zitrusfrüchte, Nektarinen und Pfirsiche aus Europa, vor allem aus Spanien (80 Prozent), aber auch aus Italien und Frankreich.
Ungünstige Umweltbilanz
Durch steigende Temperaturen im Zuge des Klimawandels können möglicherweise zukünftig in Deutschland vermehrt Südfrüchte angebaut werden. Das hätte den Vorteil, dass die Früchte durch die kürzeren Transportwege besser ausreifen könnten und dadurch geschmacklich attraktiver wären. Zurzeit wird der größte Teil der Südfrüchte per Schiff transportiert. Aufgrund der damit verbundenen langen Transportzeit müssen Bananen, Ananas und andere Exoten unreif geerntet werden, damit sie nicht verderben.
Zudem belasten lange Transportwege auch die Umwelt. Bei per Schiff transportierter Ananas entsteht durch den Transport doppelt so viel CO2 pro Kilo wie bei heimischen Äpfeln. Wird die Ananas per Flugzeug importiert, ist der CO2-Fußabdruck im Vergleich zum heimischen Apfel sogar 50mal höher.
Um diese Nachteile zu vermeiden und die Folgen des Klimawandels zu nutzen, gibt es in Deutschland Ansätze, zumindest ausgewählte Südfrüchte selbst zu erzeugen. (s. Link unten)
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