Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pflanzenbau

Der systematische Anbau von Pflanzen zum Zwecke der direkten oder indirekten (Veredelung) Erzeugung von Nahrung für den Menschen, von nachwachsenden Rohstoffen und von biogenen Energieträgern. Diese landwirtschaftliche und gärtnerische Primärproduktion auf dem Acker- und Grünland erfolgt durch die Anpassung der Kulturpflanzen an die Standortbedingungen, durch Auswahl bestimmter Pflanzenarten und durch den Einsatz der pflanzenbaulichen Produktionstechnik, die in die Umweltfaktoren eingreift und so die Prozesse der Ertragsbildung beeinflusst.

Im Vergleich zur natürlichen Vegetation sind Nutzpflanzenbestände in der konventionellen Landwirtschaft gewöhnlich Reinbestände einer Art, oft eines einzigen Genotypen. Sie sind somit morphologisch und genetisch sehr homogen, so dass steuernde Eingriffe durch pflanzenbauliche Maßnahmen gezielt möglich sind. Weil die Bestände aber zugleich sehr instabil gegenüber Stress- und Schadeffekten sind, werden diese Eingriffe auch unerlässlich.

In den letzten Jahren ist die Flächenkonkurrenz verschiedener Nutzungsformen des Pflanzenbaus weltweit in den gesellschaftlichen Diskurs geraten. Insbesondere die Bioenergie- und Nahrungsmittelerzeugung stehen in einem harten Wettbewerb zueinander, der zu massiven Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel führen kann. Die Knappheit des Produktionsfaktors Boden bestimmt diese Konkurrenz.

Pfeil nach linksPfirsichHausIndexPflanzenfasernPfeil nach rechts