Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Caatinga

Offener, lichter und laubwerfender Trockenwald vom Typ der Dornbaumsavanne in Mittel- und Südamerika. Im Nordosten Brasiliens bedeckt er weite Ebenen, die mit schwach hügeligem und stärker bewegtem Gelände abwechseln. Das Klima im Nordosten ist gleichmäßig warm, mit Temperaturen von 24 bis 26 °C. Die Niederschläge liegen zwischen 500 und 700 mm/a. Die humiden Monate sind Februar bis Mai, die Trockenzeit währt demnach acht Monate. Passate aus NO, O und SO wehen während der Trockenzeit am stärksten. Die Niederschlagsverlässlichkeit ist verhältnismäßig gering. Insbesondere bei El Niño-Ereignissen kann es zu verheerenden Dürren kommen.

Tiefgründig verwitterte Böden wechseln mit Rohböden ab. Sandige Bodenarten überwiegen und haben einerseits steinige, andererseits auch schluffige Beimengungen. Neben Mimosen kommen zahlreiche Palmen, Dorngewächse und Sukkulenten vor, deren Lebensform auf die ariden Verhältnisse hinweist.

Nutzung

Die Landnutzung steht unter dem Einfluss der lang anhaltenden und unregelmäßig intensiv auftretenden Dürren. Katastrophale Trockenheit, Missernten, verdurstende Viehbestände, Menschen, die von der Trockenheit und vom Hunger vertrieben werden, prägen ebenso das Bild vom brasilianischen Nordosten, wie auch gelegentliche Starkniederschlagsereignisse.

Im semiariden Innern der Caatinga ist die Viehhaltung (Rinder und Ziegen) die wichtigste Landnutzung. Sie wird in freier Triftweide, aber auch auf eingezäunten Ansaatflächen betrieben.

Angebaut werden Baumwolle, Sisal, Erdnuss, Opuntien und in den feuchteren Teilen auch Reis, Maniok u.a. tropische Früchte. Forstwirtschaftlich ist die Caatinga von geringer Bedeutung.

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