Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Börde

Niederdeutsche Bezeichnung einer fruchtbaren Ackerbaulandschaft, besonders im Lößgürtel zwischen Geest und Mittelgebirgsrand. Dieser Kulturlandschaftstyp ist flach bis hügelig und erstreckt sich von Flandern bis in den Südteil der Schlesischen Bucht und in anschließende Gebirgsrandbuchten und Talungen. Aus dem Löß haben sich für die Landwirtschaft wertvolle Parabraunerden, z.T. Schwarzerden (reliktisch) entwickelt. Börden sind Gebiete mit höchsten Bodenzahlen (Magdeburger Börde). Die Palette der landwirtschaftlichen Nutzung in den Börden ist wie in ihrer süddeutschen Entsprechung, den Gäuen sehr vielfältig. Hackfruchtbau (vor allem Zuckerrübe) und Getreidebau (vornehmlich Weizen sind aber landschaftsbestimmend. Der Name kommt von "boren", "bören" (= tragen, hervorbringen), im Gegensatz zu Geest, abgeleitet von "gust", "güst" (= unfruchtbar bei Land und Tier).

Börden sind inzwischen Beispiele für ausgeräumte Landschaften. Eine von Natur aus dichtbewaldete Landschaft wurde in eine eintönige Kulturlandschaft umgestaltet, die gelegentlich mit dem unpräzisen Begriff Kultursteppe belegt wird.

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