Säumer
Bezeichnung für Personen, die Lasten auf dem Rücken von Saumtieren über Gebirge, z. B. die Alpen transportierten. Als Säumer musste man ein Pferd, einen Maulesel, ein Maultier oder einen Ochsen besitzen.
Das jahrhundertelang bestehende Gewerbe der Säumer wird als Säumerei bezeichnet. Der Säumer arbeitete auf eigene Rechnung im Auftrag fremder Kaufleute oder Kunden. Zum Teil waren die Säumer auch in Säumergenossenschaften organisiert.
Als wichtigste Güter transportierte man Salz von Norden nach Süden und Wein vom Süden in den Norden. Darüber hinaus wurde mit Seide, Samt, Reis, Getreide, Gewürze, Brokat, Wolle, Käse und Olivenöl gehandelt. Der daraus resultierende Saumhandel war in den betroffenen Alpentälern eine wichtige Einnahmequelle. Zusätzlich kam es zu einem vielfältigen Wissens- und Kulturtransfer.
Heute erinnern mancherorts engagierte Gruppierungen an das kulturelle Erbe der früheren Säumerei (z. B. in Mittersill, Grainet im Bayerischen Wald) oder bieten dabei auch Wandern mit Packtieren an.