Ochse
Kastriertes männliches Rind. Früher wurden Ochsen als Zugtiere eingespannt weil sie stark und weniger aggressiv als Bullen (geschlechtsreife männliche Rinder) waren. Pferde waren allerdings schneller.
Nur mittels Kastration war es möglich, die gegenüber dem weiblichen Rind viel größere Arbeitskraft des Stiers für menschliche Zwecke zu nutzen. Im Gegensatz zum unkastrierten männlichen Rind, dem Stier, ließ sich ein Ochse gut abrichten und eignete sich damit in der Landwirtschaft als Zug- und Arbeitstier.
Der Ochse ist das älteste belegte Zugtier, allerdings können z. B. Hunde bereits zuvor für geringere Lasten eingesetzt worden sein. Der früheste dokumentierte Einsatz von Ochsenpaaren vor dem Pflug erfolgte bereits unter Verwendung eines Jochs, wahrscheinlich ab der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. in Mitteleuropa. Bei der chrono-typologischen Auswertung von Funden der Goldberg-III-Gruppe aus dem mittelfränkischen Gipsbruch bei Marktbergel ergaben sich Hinweise auf die Existenz von Ochsen.
Etwas später zog der Ochse bereits Stangenschleifen und Schlitten, dann auch Karren und Wagen. Ochsenkarren haben in der dritten Welt noch heute große Bedeutung. Bei Ochsenrennen werden die Tiere auch als Reittiere verwendet. In den letzten Jahren werden
Ochsen vermehrt auch aufgrund ihres sehr hochwertigen, gut marmorierten Fleisches gehalten.