Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Olivenöl

Pflanzenöl aus dem Fruchtfleisch und aus dem Kern von Oliven.

Olivenöl besteht, wie alle Pflanzenöle, hauptsächlich aus an Glycerin gebundenen Fettsäuren (Triglyceriden). Im Olivenöl findet man 55-83 % Ölsäure, 7-20 % Palmitinsäure, 3-21 % Linolsäure, 0-5 % Stearinsäure und 0-4 % Palmitoleinsäure. Der unverseifbare Anteil liegt zwischen 0,5 und 1,3 %; davon entfallen 0,15-0,37 % auf Sterole, 0,1-0,7 % auf Squalen und 0–10 ppm auf Chlorophyll. Weiterhin enthält es geringe Mengen an Phospholipiden, Carotinoiden, α-Tocopherol und etwa 300 IE Vitamin A. Naturbelassenes Olivenöl enthält Oleocanthal und Oleoropein - zwei Antioxidantien, denen eine Reihe von Gesundheitsvorteilen zugeschrieben wird.

Natives Olivenöl ist – anders als die meisten anderen Pflanzenöle, die durch Raffinierung hergestellt werden – ein reines Naturprodukt. Olivenöl setzt sich aus 77 % einfach ungesättigten, 9 % mehrfach ungesättigten und 14 % gesättigten Fettsäuren zusammen. Das Verhältnis mehrfach ungesättigter zu gesättigten Fettsäuren (P/S-Quotient) liegt beim Olivenöl deutlich unter dem empfohlenen Wert von 1,0.

Nimmt in Europa die Beliebtheit des Olivenöls auch stetig zu, so nimmt es wegen seines vergleichsweise hohen Preises weltweit im Gegensatz zur Ölpalme oder Sojaöl nur einen geringen Anteil der Speiseölproduktion ein. Die Vermarktung war lange von italienischen Firmen dominiert, auch bei nichtitalienischem Öl. Inzwischen kaufen spanische Großhändler italienische Unternehmen auf. Der Markt ist schwer überschaubar und einem stetigen Wandel unterworfen, sowohl was die Produktions- und Handelsstrukturen, als auch die witterungsabhängigen Produktionsmengen anbelangt.

Wichtige Olivenölproduzenten (in tausend Tonnen)
Wichtige Olivenölproduzenten

Quelle: OliveOilTimes

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