Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

MonViA

Akronym für das Verbundvorhaben zum bundesweiten Monitoring der Biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften (MonViA). Das Verbundvorhaben entwickelt, testet und validiert Indikatoren und Monitoringansätze, die langfristig Trendanalysen der Biodiversität in Agrarlandschaften ermöglichen und, wenn möglich, komplexe Wirkungszusammenhänge (z. B. Einflüsse agrarpolitischer Fördermaßnahmen auf die, für den Agrarraum relevanten Zielgrößen) aufzeigen. Der Fokus liegt auf den drei Ebenen der Biodiversität:

Deutschland ist in weiten Teilen von Agrarlandschaften geprägt, da rund 50 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt wird. Die Ausgestaltung und Vielfalt der Landnutzungssysteme sind seit jeher von großer Bedeutung für die Erhaltung und die Förderung der biologischen Vielfalt. Zur biologischen Vielfalt zählt neben der Lebensraum- und Artenvielfalt auch die genetische Vielfalt von domestizierten Formen der Flora und Fauna. Die biologische Vielfalt, einschließlich ihrer Ökosystemfunktionen und -leistungen, ist eine wichtige Grundlage für ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Für die Landwirtschaft ist es daher ein besonderes Anliegen, die biologische Vielfalt nachhaltig zu nutzen und Potenziale für einen natürlichen Klimaschutz, für Innovationen und die Produktion gesunder Lebens- und Futtermittel zu erschließen.

MonViA ergänzt bestehende und im Aufbau befindliche naturschutzfachliche Monitoring-Systeme. Das Verbundvorhaben legt die Grundlage für eine bundesweit repräsentative und wissenschaftlich belastbare Datengrundlage, die eng an politische Handlungsfelder wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), Farm-to-Fork-Strategy (F2F), die Nationale Strategie der biologischen Vielfalt (NBS) oder die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (NRL) angebunden ist.

Das allgemeine Trendmonitoring in MonViA hilft zudem, Fragestellungen für ein vertiefendes Monitoring aufzudecken und zusätzlichen Forschungsbedarf zu identifizieren. Durch die Möglichkeit, das Monitoring sowohl bundesweit als auch auf spezifische Agrarräume zu fokussieren, können Entwicklungen in der Agrarlandschaft differenziert betrachtet werden.

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