Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Biotopvernetzung

1. Summe der Beziehungen von Organismen innerhalb und zwischen Lebensräumen.

2. Planungsinstrument zur Herstellung von Vernetzungsstrukturen für Lebensräume auf Gemeindeebene, letztlich aber für den gesamten ländlichen Raum.
Ziel der Biotopvernetzung ist die Erhaltung und Entwicklung einer vielfältig strukturierten Kultur- und Erholungslandschaft. Durch die vielfältige Vernetzung und Verknüpfung vorhandener Landschaftselemente schafft sie eine Grundlage für die Bestandssicherung und für die Entwicklung der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Es entsteht ein tragfähiges Netz naturnaher Ausgleichsflächen in enger Verzahnung mit der landwirtschaftlich genutzten Fläche.
Die Konzeption des Maßnahmenkatalogs für die Umsetzung (Freiwilligkeitsbasis) wird in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten, Bürgern, Gemeinden, Verbänden und Behörden erarbeitet und aus den jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten heraus entwickelt.
Besonders Gebiete mit guten ackerbaulichen Voraussetzungen, die in der Vergangenheit vielfach an Strukturvielfalt verloren haben, bedürfen einer Aufwertung im Sinne der Biotopvernetzung. Es werden dabei die Anpflanzungen von Hecken, Feldgehölzen, Streuobst, Umwandlung von Acker- in Grünland, Umbruchverzicht, Anlage von Feuchtgebieten, Acker- und Gewässerrandstreifen sowie die Extensivierung oder der Nutzungsverzicht auf landwirtschaftlichen Flächen und die Aufforstung auf geeigneten Flächen gefördert.
Auf vielen Grenzertragsstandorten, insbesondere in waldreichen Gebieten, wird zunehmend die landwirtschaftliche Nutzung eingestellt. Folglich stehen dort im wesentlichen Bemühungen zur Offenhaltung der Landschaft und zur Erhaltung traditioneller Bewirtschaftungsformen im Vordergrund.

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