Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Agrarfabrik

In Analogie zum gewerblichen Bereich eine größere Produktionsstätte, in der vorzugsweise tierische Erzeugnisse weitgehend ohne Bindung an selbstbewirtschaftete Flächen "fabriziert" werden. Da diese "Fabrikation" der traditionellen bodengebundenen Landbewirtschaftung mit bäuerlicher Viehhaltung und damit dem Leitbild "Bäuerlicher Familienbetrieb" widerspricht, wird der Begriff Agrarfabrik eher diskriminierend benutzt. Seine Verwendung in der Fachliteratur ist unüblich. Agrarfabriken sind zwar statistisch nicht exakt zu erfassen. Sie sind aber durch ihre vorzugsweise bodenunabhängige tierische Veredelung sowie die Spezialisierung auf meist nur einen Viehhaltungszweig mit großer Stückzahl und die vorzugsweise Beschäftigung von Lohnarbeitskräften nährungsweise bestimmbar.

Die ersten Tierfabriken (factory farms) waren Hähnchenmastbetriebe in den USA, die das früher "luxuriöse" Hähnchen (luxury roaster) nach dem Zweiten Weltkrieg allgemein verfügbar machten. (s. a. agrarindustrielles Unternehmen, Agribusiness, Industrialisierte Landwirtschaft)

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