Sauergräser
Sauergrasgewächse (Cyperaceae), auch Riedgrasgewächse oder Riedgräser; sie bilden die einzige Familie der Sauergrasartigen (Cyperales) mit ca. 100 Gattungen und 5500 Arten und sind weltweit verbreitet. Die Arten wachsen überwiegend auf nassen Böden, einige sind wichtige Torfbildner (Torf). Bis auf eine Ausnahme (Microdracoides, Westafrika) sind alle Arten krautig, meist mehrjährig und von grasartigem Habitus. Im Gegensatz zu den Süßgräsern (Poaceae) sind die Stengel jedoch massiv, nur selten knotig gegliedert und meist dreikantig. Häufig ist ein unterirdisches Rhizom vorhanden. Die Frucht ist eine Nuss.
Die fossil schon aus der oberen Kreide bekannten Sauergräser sind mit den Süßgräsern nur weitläufig verwandt.
Der Schwerpunkt des Vorkommens liegt im gemäßigten bis subarktischen Bereich sowohl der Nord- als auch der Südhalbkugel. In Mitteleuropa gedeihen Sauergrasgewächse vorwiegend an feuchten Standorten wie zum Beispiel in Mooren, Feucht- und Nasswiesen, Sümpfen, Ufern oder in Verlandungszonen von Gewässern. Ferner sind sie in Erlenbrüchen zu finden. Etliche Arten kommen aber auch in trockeneren Biotopen wie beispielsweise in Trockenrasen auf Dünen, trockenen Wäldern, alpinen Geröllfeldern oder Felsspalten vor.
Neben unterschiedlichsten Feuchtepräferenzen der Arten zeigen sie auch unterschiedliche Ansprüche hinsichtlich des Kalkgehaltes ihrer Wuchsorte. In Mitteleuropa überwiegen deutlich jene Arten, welche auf kalkfreien, meist sauren Böden wachsen; daher rührt auch der Name Sauergrasgewächse.