Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pararendzina

Die Pararendzina ist ein Boden mit einem Ah/eC-Profil aus Mergel, Löss oder zum Beispiel Kalksandstein (e = mergelig, Mergel = Fest- oder Lockergestein aus Kalk und silikatischen Bestandteilen). Die Pararendzina enthält zwei bis 75 Masse-% Carbonat im Gesamtboden. Der Ah-Horizont oder Ap-Horizont bei Beackerung (p von Pflug) ist nicht tiefer als 40 cm (sonst wäre es eine Schwarzerde). Unter Waldbedeckung oder bei ungestörter Entwicklung entwickelt sich die Pararendzina nach Entkalkung und bei ausreichender Zeitdauer zur Braunerde oder Parabraunerde, unter Steppen zur Schwarzerde. Daher ist die Verbreitung der Pararendzina zumeist auf Erosionsstandorte (Landwirtschaft, Massenabtragung im Hochgebirge) oder auf rekultivierten Flächen nach Baumaßnahmen mit entsprechenden Ausgangssubstraten (mergelig) beschränkt.

Syrosem aus Solnhofener Plattenkalk (Region Altmühltal)<br>mit Ai/mC-Profil

Pararendzina aus anstehendem Kalksandstein
der Werfener Schichten
(Ramsau, Berchtesgadener Land)

Die Pararedzina hat ein Ah/eC-Profil (e = mergelig, Mergel = Fest- oder Lockergestein aus Kalk und silikatischen Bestandteilen). Ihre Verbreitung ist zumeist auf Erosionsstandorte (Landwirtschaft, Massenabtragung im Hochgebirge) oder auf rekultivierten Flächen nach Baumaßnahmen mit entsprechenden Ausgangssubstraten (mergelig) beschränkt.

Quelle: Alexander Stahr

Der Name des Bodens lässt die Verwandtschaft zur Rendzina erkennen (Para = scheinbare Rendzina). Mit dieser hat sie den kalkhaltigen Ah-Horizont mit stabilem Krümelgefüge gemein. Der entscheidende Unterschied zur Rendzina liegt im Kalkgehalt bzw. in den Eigenschaften des Ausgangsgesteins der Bodenbildung.

Verbreitung und Nutzung

Im Kraichgau, im Bodenseeraum oder zum Beispiel in Sachsen-Anhalt sind Pararendzinen weit verbreitet und werden dort für den Ackerbau genutzt.

Pararendzinen aus Löss oder Geschiebemergel sind tiefgründig, ausreichend durchlüftet und nährstoffreich. Allerdings sind sie bisweilen trocken. Intensive acker- und weinbauliche Nutzung ist möglich, weil auch der leicht durchwurzelbare C-Horizont zur Verfügung steht. Ungünstiger sind Pararendzinen aus Kalksandstein wegen ihrer Flachgründigkeit sowie jene aus Schottern wegen hoher Steingehalte und geringer Wasserkapazität. (ahabc.de, mod.)

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