Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Buchweizen

Pflanzengattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) mit Früchten, die ähnlich aussehen wie Bucheckern – daher der Name. Die 15 bis 16 Arten sind in Eurasien und im östlichen Afrika verbreitet. Trotz der Bezeichnung Buchweizen handelt es sich nicht um Getreide, sondern um ein Pseudogetreide. Die bekannteste Art der Gattung Fagopyrum ist der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum), engl. buckwheat, fr. sarrasin.

Aus seiner Heimat Zentralasien ist er mit den Mongolen im 14. Jh. nach Mitteleuropa gelangt, deshalb auch Heidenkorn genannt. Da die Pflanze auf armen sandigen Böden gedeiht, fand es in den Heidegebieten Nordwestdeutschlands und Hollands Eingang.

Das einjährige, raschwüchsige Kraut wird bis zu 60 cm hoch und trägt wechselständig herzpfeilförmige Blätter. Aus den weißen bis rosafarbigen Blüten gehen rotbraune, dreikantige, 4-6 mm lange Nüsse mit Endosperm hervor.

Buchweizen bietet sich vor allem zur Diversifizierung der Landwirtschaft an (Sommerzwischenfrucht) und wird zur Gründüngung verwendet. Da die Früchte des Buchweizens glutenfrei sind, spielt deren Mehl eine wichtige Rolle bei der Ernährung von Menschen mit Zöliakie.

Buchweizen wird zu Grütze, Grieß oder Mehl verarbeitet. Ab einer Beimischung von 20 % zu Weizen- oder Roggenmehl darf das Brot als Buchweizenbrot bezeichnet werden. Buchweizenmehl ist mangels Gluten nicht eigenbackfähig. Buchweizengrütze wirkt aufgrund ihrer hohen Quellfähigkeit ähnlich stark sättigend wie Hirse. In Nordamerika ist Buchweizenpfannkuchen, serviert mit Ahornsirup, eine beliebte Spezialität. Auch das Rheinland kennt Pfannkuchen aus Buchweizen, in Südtirol wird er zu Fladen verbacken. Ebenso besteht die bretonische Galette (Bretonisch Krampouezhenn) aus Buchweizenmehl, sie ist die herzhafte Variante der im deutschen Sprachraum bekannteren Crêpe. In der japanischen Küche haben Buchweizennudeln (Soba) und Buchweizen-Tee (Sobacha) einen festen Platz.

Inzwischen wird der Buchweizen auch als Energiepflanze für Biogasanlagen getestet. Da er eine so kurze Vegetationszeit hat, lässt er sich noch nach der Getreideernte anbauen und blüht bis in den Spätherbst.

2017 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit etwa 3,8 Mio. t Buchweizen geerntet. Die fünf wichtigsten Anbauländer sind Russland, VR China, Ukraine, Frankreich und Kasachstan.

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