Pseudogetreide
Pseudogetreide (auch: Pseudocerealien) sind Körnerfrüchte von Pflanzenarten, die nicht zur Familie der Süßgräser (Poaceae = alle echten Getreidearten) gehören, aber ähnlich wie Getreide verwendet werden. Die Samen sind meist reich an Stärke, Eiweiß, Mineralstoffen und Fett. Sie besitzen zwar keine Eigenbackfähigkeit, wie beispielsweise Weizen oder Roggen, werden aber ansonsten ähnlich wie Getreide verwendet.
Pseudogetreide sind in Mitteleuropa auf ertragsstarken Standorten gegenüber den hier üblicherweise angebauten Kulturpflanzen nicht konkurrenzfähig. Sie verfügen über ein niedriges Ertragsniveau und aufgrund großer Ertragsschwankungen über geringe Ertragssicherheit. Darüber hinaus sind einige wärmeliebend (Quinoa, Amaranth); für den Anbau in Deutschland sind bisher keine angepassten Sorten vorhanden (Stand 2012). Alle Pseudocerealien sind glutenfrei und daher als Diätspeisen bei Zöliakie geeignet. Buchweizen, Amaranth und Quinoa lassen sich auch zu Malz verarbeiten.
Die wichtigsten Pseudogetreidearten sind (nach der weltweiten Erntemenge):
- Buchweizen (Fagopyrum esculentum) – Knöterichgewächse. Welternte 2017: 3,83 Mio. Tonnen
- Quinoa, auch Reismelde genannt, (Chenopodium quinoa) – aus der Gattung der Gänsefüße in der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Welternte 2017: 146.735 Tonnen
- Amaranth (Amaranthus) – Fuchsschwanzgewächse
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