Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung gibt den im Produktionsprozess geschaffenen Mehrwert ohne Steuern an. Die Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen ergibt sich als Differenz aus Produktionswert (Wert aller produzierter Waren und Dienstleistungen) und Vorleistungen. Aus der BWS ergibt sich nach Abzug der verbrauchsbedingten, zu Wiederbeschaffungspreisen bewerteten Abschreibungen und der Produktionssteuern sowie nach Addition der für die laufende Produktion gewährten Ausgleichszahlungen die Nettowertschöpfung zu Faktorkosten.

Der Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zur volkswirtschaftlichen Bruttowertschöpfung lag 2018 in der EU 28 bei 1,6 %. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der EU, steuert die Landwirtschaft etwa 0,9 % zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung bei. Deutlich höher ist dieser Anteil mit 1,8 bzw. 2,2 % in Frankreich und Italien. Am größten ist der Anteil der Landwirtschaft in Rumänien und Griechenland (4,8 bzw. 4,3 Prozent), gefolgt von Ungarn (4,2 Prozent). 

Der Landwirtschaft als wesentlichem Teil der Wertschöpfungsketten für Lebens- und Futtermittel kommt in Deutschland eine größere Bedeutung für den Wirtschaftsstandort und den Export zu als es der Anteil an der Bruttowertschöpfung oder am Bruttoinlandsprodukt ausdrückt.

Größter Agrarproduzent der EU-28 ist Frankreich mit einem Gesamtwert der landwirtschaftlichen Produktion von 76,0 Milliarden Euro (2018). Damit erwirtschaftet Frankreich 17,4 Prozent der europäischen Agrarproduktion. Mit deutlichem Abstand folgen Italien mit einem Produktionswert von 56,7 Milliarden Euro und Deutschland mit 53,2 Milliarden Euro. Ihre Anteile an der europäischen Agrarproduktion betragen 13,0 bzw. 12,2 Prozent. 

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