Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Nettowertschöpfung

Die Nettowertschöpfung stellt die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital dar. Sie ist damit betriebswirtschaftlich gesehen vergleichbar mit dem Betriebseinkommen.

Im Gegensatz zur Bruttowertschöpfung (BWS) sind in der Nettowertschöpfung sämtliche an die Landwirtschaft gezahlten Subventionen, einschließlich der Betriebsprämie berücksichtigt. Die Nettowertschöpfung ergibt sich aus der BWS nach Abzug der verbrauchsbedingten, zu Wiederbeschaffungspreisen bewerteten Abschreibungen sowie dem Saldo der sonstigen Produktionsabgaben und der sonstigen Subventionen (einschließlich eventuellem Überausgleich Mehrwertsteuer). Die Nettowertschöpfung steht zur Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital zur Verfügung.

Die Nettowertschöpfung der Landwirtschaft fiel in Deutschland in den Jahren nach der Wiedervereinigung durch die gesunkenen Erzeugerpreise drastisch. Erst ab 1994/95 konnte dieser Trend gestoppt und bis 1996/97 wieder ein bescheidener Anstieg auf 12 Mrd. € erzielt werden. 2001 wurde durch die gute Getreideernte und die sehr guten Milchpreise erstmals eine Nettowertschöpfung von über 13,1 Mrd. € erzielt. In den Folgejahren brach die Nettowertschöpfung wegen der zurückgegangenen Getreide-, Milch- und Schweinepreise ein und erreichte 2003 nur noch 9,4 Mrd. €. In den Folgejahren konnte sich die Nettowertschöpfung wegen der höheren Ernten bei Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln wieder erholen. Mit 13,6 Mrd. € erreichte die Nettowertschöpfung 2007 einen neuen Rekordwert, der 2008 dank hoher Verkaufserlöse auf 15,6 Mrd. € anstieg. Nach weiterem Auf und Ab ist die Nettowertschöpfung 2015 um 25 % auf 10,2 Mrd. € gesunken.

(s. a. Bruttowertschöpfung)

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