Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Bioökonomie

Auch biobasierte Wirtschaft; die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Das Konzept der Bioökonomie umfasst danach alle Wirtschaftssektoren und ihre zugehörigen Dienstleistungsbereiche, die nachwachsende Rohstoffe – wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte – erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln. Die Bioökonomie birgt das Potenzial für nachhaltige Lösungen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig Wohlstand schaffen.

Somit berührt die Bioökonomie folgende Branchen: Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Aquakulturen, Pflanzenzüchtung, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Holz-, Papier-, Leder-, Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie und neue bio-basierte Industriesektoren wie Bio-Energie, Bio-Materialien und Umwelttechnologie. 

Die deutsche Bundesregierung unterstützt mit der Politikstrategie Bioökonomie den Wandel zu einer auf erneuerbaren Ressourcen beruhenden rohstoffeffizienten Wirtschaft, die weniger auf fossilen Rohstoffen basiert.

Die Bioökonomiestrategie der Bundesregierung adressiert ein breites Spektrum an Zielen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen und in allen wirtschaftlichen Sektoren, die sich in sechs gemeinsamen strategischen Zielen zusammenfassen lassen:

  1. Bioökonomische Lösungen für die Nachhaltigkeitsagenda entwickeln
  2. Potenziale der Bioökonomie innerhalb ökologischer Grenzen erkennen und erschließen
  3. Biologisches Wissen erweitern und anwenden
  4. Ressourcenbasis der Wirtschaft nachhaltig ausrichten
  5. Deutschland zum führenden Innovationsstandort der Bioökonomie ausbauen
  6. Gesellschaft einbinden, nationale und internationale Kooperationen intensivieren

Weitere Informationen:

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