Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Tambo

In Argentinien Bezeichnung für einen Milchviehbetrieb mit Weiterverarbeitung der Milch zu Butter, Käse, Trockenmilch.

Noch vor hundert Jahren gab es nur nahe der Stadt Buenos Aires einige Milchviehbetriebe. Heute erzeugen knapp 11 000 Betriebe jährlich über 11 Mio. l Milch. Über 900 große und kleine Molkereien verarbeiten diese Menge. Mit Ausnahme Uruguays konsumiert kein anderes Land Lateinamerikas so viel Milch und Milchprodukte: 211 l pro Kopf und Jahr. Gut ein Viertel der Produktion geht in den Export, vor allem an den großen Nachbarn Brasilien, aber auch an Mexiko, Venezuela, Nordafrika und Asien.

Die Tambos konzentrieren sich auf die vier zentralen Provinzen des Landes. Hier ermöglichen ein mildes Klima und fruchtbare Böden den ertragreichen Anbau der wichtigsten Futterpflanzen Luzerne, Weidelgras und Mais sowie eine ganzjährige Weidehaltung. Die Herdengröße der meisten Betriebe liegt zwischen 100 und 500 Kühen. Die Milchleistung liegt im Schnitt bei ca. 5 000 l/Kuh/Jahr.

Die Betriebsstruktur reicht von kleinen Familienbetrieben bis zu riesigen Farmen, wobei die Bewirtschaftung unterschiedlich professionell erfolgt. In der Fütterung gibt es eine große Spannbreite, angefangen vom reinen Vollweidesystem fast ohne Zufütterung bis zum intensiven Feedlot.

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