Rentierwirtschaft
Extensive Weidewirtschaft einheimischer Völker - Samen (Lappen), Nenzen u.a. - in der Waldtundra und Tundra Nordeuropas und Sibiriens. Saisonale Wanderungen führen die hirschähnlichen Tiere im Sommer in die Tundra oder Höhentundra, im Winter in Schutz und Nahrung (Rentierflechte) bietende Wälder. Das Management der Herden ist teils hochentwickelt, teils noch traditionell und dann weitgehend auf Selbstversorgung ausgerichtet. Die winterliche Überwachung der Herden wird inzwischen weithin mit Hilfe von Motorschlitten vorgenommen. Erschließungsmaßnahmen unterschiedlichster Art beeinträchtigen diese Wirtschaftsweise.
In Nordeuropa ist die (halb-)nomadische Rentierwirtschaft mit staatlicher Hilfe weitgehend einer stationären Form gewichen. Versuche, die Rentierhaltung in Nordamerika einzuführen mißlangen wegen des Desinteresses der Eskimos. Mehr Hoffnung richtet sich auf die Nutzung des heimischen, nichtdomestizierten Karibus in Form eines game ranching.