Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

organische Düngemittel

Der Begriff bezeichnet hauptsächlich die in der Landwirtschaft eingesetzten Wirtschaftsdünger sowie alle weiteren als Düngemittel geeigneten organischen Verbindungen. Neben dem betriebseigenen, als 'Abfallstoffe' entstehenden Wirtschaftsdünger gibt es auch organische Handelsdünger, etwa Kompost aus Kompostierbetrieben.

Zu den organischen Düngemitteln gehören tierische Ausscheidungen wie Gülle, Stallmist, Jauche. Auch pflanzliche Produkte wie Rizinusschrot, Gründünger, Mulch sowie organische Reststoffdünger und Kultursubstrate wie kompostierter Bioabfall, Klärschlämme, Kultursubstrate (Torf), Pflanzenjauche und Gärreste sind organische Dünger. Ferner sind zu nennen Hornspäne, Blutmehl und Guano.

Bei den organischen Düngern sind oder waren die düngenden Elemente meist in kohlenstoffhaltigen reduzierten Verbindungen gebunden. Sind diese bereits wie etwa im Kompost teilweise oxidiert, so sind die düngenden Mineralien an den Abbauprodukten (Huminsäuren) etc. adsorbiert. Somit entfalten sie ihre Wirkung langzeitiger und werden in der Regel weniger schnell ausgewaschen als mineralische Dünger. Eine Kennzahl für die Wirkgeschwindigkeit ist der C/N-Quotient. Organische Dünger sind normalerweise tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, können aber auch synthetisiert werden.

Vorteile organischer Düngemittel sind, dass sie überwiegend lokal entstehen und dort auch weiterverwendet werden können. Sie erhöhen (allerdings in unterschiedlichem Maße) den Anteil an organischer Substanz, die Nährstoffe werden nur langsam freigesetzt. Allerdings ist dies von den klimatischen und edaphischen Gegebenheiten abhängig und relativ schwer zu kontrollieren.

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