Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Land Sharing

In der Naturschutzbiologie und ähnlichen Disziplinen gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze, wie Land genutzt werden kann, um möglichst viele Arten zu erhalten. Die eine Strategie nennt sich „Land Sharing“. Dort teilen sich Naturschutz und Nahrungsmittelproduktion eine Fläche. Hier wird versucht, auf der gleichen Fläche Lebensmittel anzubauen, und gleichzeitig Lebensraum für wildlebende Pflanzen- und Tierarten zur Verfügung zu stellen (z. B. ökologischer Landbau). Zum einen entfaltet sich auf agrarökologisch bewirtschafteten Flächen eine hohe Biodiversität und zum anderen dienen sie, anders als chemiebelastete und ausgeräumte Agrarwüsten, für Pflanzen und Tiere als Durchgangskorridore („Grüne Matrix“) zu ihren Habitaten. Befürworter dieser Strategie sehen Kleinbauern mit ihrem Eigeninteresse an einer nachhaltigen Bewirtschaftung ihres Landes und an einer souveränen Verfügung über das, was sie anbauen, als die besten Agrarökologen. Schließlich sei eine multifunktional gedachte Agrarökologie auch „ein Trittstein auf dem Weg“ zu einer gerechteren Gesellschaftsordnung.
Das Gegenkonzept zu Land Sharing ist Land Sparing.

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