Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Kurzgrassteppe

Form der Grassteppe (Steppe) auf besonders trockenen Standorten, die durch niedrige Horstgräser (20 - 40 cm) und Zwergsträucher geprägt ist. Abgesehen von Uferwäldern an Fremdlingsflüssen ist die Kurzgrassteppe völlig waldfrei.

Die Böden sind nur wenige Zentimeter oder gar nicht entkalkt. Andererseits findet man unter dem humosen Oberboden regelmäßig einen kalkangereicherten Unterboden. Der Oberboden ist krümelig, sehr humos und ca. 40 cm mächtig. Durch eine gegenüber der Langgrassteppe geringere Biomassenproduktion sind die Böden weniger dunkel, und besitzen die kastanienbraune Farbe der vorherrschenden Bodentypen der Kastanozeme.

Sieben bis zehn Monate sind arid oder zumindest semiarid. Als Vegetationsperiode gilt nur das Frühjahr. Die Böden werden weit verbreitet ackerbaulich genutzt. Sommergetreide bringt befriedigende Erträge. Allerdings befindet man sich bei der Nutzung dieses Bodens in einem Dilemma, da einerseits der Humus relativ rasch abgebaut wird und der Boden deshalb leicht der Wasser- und auch Winderosion anheim fällt, und andererseits bei Bewässerung zunächst sehr hohe Erträge erzielt werden, aber in deren Folge dann schnell verschlämmte und schlecht durchwurzelbare Oberböden entstehen.

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