Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Wassererosion

Als Wassererosion wird der Abtrag von Bodenmaterial bezeichnet, der durch hang- und talwärtigen Abfluss auf der Bodenoberfläche ausgelöst wird. Sie findet als Oberflächenabfluss oder in fließenden Gewässern statt. Die Wassererosion dient dem Ausgleich des Gefälles. Es gibt unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten und Turbulenzen. Das Meeresspiegelniveau ist die absolute Erosionsbasis, bis zu der die Wassererosion wirksam werden kann. Lokale Erosionsbasen können Seen, Ebenen oder auch Fließgewässer sein.

Bei Bodenerosion handelt es sich grundsätzlich um natürliche Prozesse, die aber durch verschiedene Formen der Landnutzung verstärkt oder durch diese an bestimmten Standorten erst ausgelöst werden.

Wassererosionen werden durch Niederschläge und oberflächlichen Wasserabfluss verursacht. Besonders gefährdet sind verdichtete Böden ohne bzw. mit geringer Vegetationsdecke und Böden in Hanglagen. Das durch Wassererosion abgetragene Bodenmaterial wird teilweise in den Tälern deponiert (Hochflutlehm) und kann dort zur Verschlickung und Verlandung von Flüssen führen. Die größeren Mengen werden jedoch mit den Flüssen zum Meer transportiert und dort im Deltabereich abgelagert. Durch die nährstoffreichen, zum Teil auch schadstoffbelasteten Sedimente können marine Ökosysteme eutrophiert und nachhaltig beeinträchtigt werden. Besondere Beispiele für diese Formen der Belastung mit pedogenen Schadstofffrachten sind die Ostsee und der Persische Golf (vgl. WBGU 1993, S. 79).

Das Phänomen Wassererosion wird in Ausmaß und Form durch folgende Faktoren bestimmt:

Bei Schäden, die auf Ackerflächen selbst entstehen, spricht man von On-Site-Schäden. Dazu gehören die Verletzung, Entwurzelung, Überdeckung und Vernichtung von Kulturpflanzen, das Wegspülen von Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vom Austragungsort und die Entstehung von Erosionsrinnen auf Äckern.

Off-Site-Schäden der Wassererosion sind hingegen Folgen von Stoffausträgen aus den Quellflächen. Bodenteilchen und Düngemittel gelangen mit abfließendem Wasser in benachbarte Ackerparzellen, in Vorfluter oder in Biotope. Schlamm kann angrenzende Straßen, Wege und Gräben stark verschmutzen.

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