Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Huerta

Durch Kanäle und Gräben bewässertes, intensiv genutztes Gemüse- und Obstbauland in Spanien, vorzugsweise in Flussauen, Flussmündungen und Küstenhöfen gelegen. Der Begriff Huerta steht sowohl für kleinparzelliertes Land mit Gartenbewässerung wie für eine Hortikultur, die heute agroindustrielle Züge angenommen hat. Die intensive Gartenbaukultur wird häufig im Stockwerkbau mit Baumhainen und Gemüse als Unterkultur betrieben. Der Begriff leitet sich vom lat. hortus (Garten) ab.

Ursprünglich sind Huertas typisch maurische Bewässerungsanlagen.

Die bekanntesten sind die Huertas von Murcia, Valencia und Alicante sowie die Vegas von Valencia, Granada, Malaga und Motril. Um 1970 begann ein dramatischer Umstrukturierungsprozess, der nach dem EU-Beitritt Spaniens (1986) und der Öffnung des globalen Agrarmarktes noch verschärft wurde. Das ernüchternde Ergebnis ist in den Treibhauslandschaften (mar del plástico) von Almeria und Murcia zu besichtigen.

Die auch heute sehr intensiv genutzte Huerta von Valencia stützt sich für die Bewässerung immer noch auf die Kanäle aus mittelalterlicher Zeit. Das Wasser wird aber mit moderner Technik wie Sprinkleranlagen oder Tropfbewässerung verteilt.

Auch in Südfrankreich, Süditalien und in Griechenland sind vergleichbare Strukturen der Agrarlandschaft anzutreffen.

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