Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Tropfbewässerung

Auch Tröpfchenbewässerung; Bewässerungstechnik mit oberirdischen und unterirdischen Varianten, bei der an Schläuchen in regelmäßigen Abständen Auslässe angebracht sind, über die nur geringe, exakt dosierte Wassermengen (tröpfchenweise meist 2–4 l/h) weitgehend unabhängig vom Druck in der Rohrleitung abgegeben werden. Dieses Verfahren wurde zunächst in trockenen Ländern zum wassersparenden Einsatz entwickelt. Es kann auch in Mitteleuropa im geschützten gärtnerischen Anbau unter Glas oder unter Folie eingesetzt werden, aber auch im Hausgarten und in Parkanlagen. Zunehmend wird Tropfbewässerung im Weinbau eingesetzt.

Hauptbestandteile einer Tropfbewässerungsanlage sind die Steuer- und Regeleinheit, die Hydranten- und Verteilerleitung sowie die Tropfleitungen mit den Tropfelementen. Die Steuer- und Regeleinheit reduziert den evtl. zu hohen Druck in der Zuleitung, regelt den Volumendurchfluss, dosiert die notwendige Düngergabe und reinigt das Wasser von Bestandteilen, die zum Verstopfen der Tropfelemente führen können. Mit niedrigem Wasserdruck wird das Wasser möglichst direkt der Pflanze zugeführt, wodurch Wasserverluste weitgehend reduziert und erhebliche Energieeinsparungen möglich sind.

Während bei der oberirischen Tropfbewässerung die Tropferleitungen auf der Bodenoberfläche verlegt sind, wird bei der unterirdischen Bewässerung das Wasser mit unterirdischen Leitungen direkt zum Wurzelbereich der Pflanze geführt. Die Installation ist dadurch aufwändiger und die Leitungen können bei Bedarf nicht so flexibel verschoben werden. Der unterirdische Einsatz der Tropfbewässerung ist nur sehr begrenzt zu beobachten. Größere Flächen sind im Spargel- und Erdbeeranbau zu finden.

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