Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

High Nature Value Farmland-Indikator

Einer von 35 EU-Indikatoren zur Integration von Umweltbelangen in die gemeinsame Agrarpolitik der EU. Ziel ist die, für diese Region „typische“ Landschaft zu erhalten. „Flächen mit hohem Naturwert“ (High nature value farmland; HNV-Farmland) sind z.B. artenreiches Magergrünland, extensiv bewirtschaftete Äcker oder Weinberge sowie Brachen. Sie verfügen in der Regel nicht nur über eine höhere Artenvielfalt, sondern beherbergen auch seltenere und spezialisiertere Tier- und Pflanzenarten, welche in der intensiv genutzten Landschaft keine Überlebenschancen mehr haben. Auch die Agrarlandschaft strukturierende Landschaftselemente wie Gräben, Feldgehölze oder Trockenmauern, welche zusätzliche Lebensräume für viele Arten bieten, zählen zu den höherwertigen Agrarflächen. Im Sinne des Erhalts der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft ist es von großer Bedeutung, mit Hilfe von Förderinstrumenten Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert zu erhalten bzw. weiterzuentwickeln. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die HNV-Farmland-Flächenkulisse zu erfassen und deren Entwicklung über die Zeit zu beobachten. Dadurch können Erfolge und Misserfolge bei den Anstrengungen zur Verbesserung der Umweltsituation in der Landwirtschaft, die von den Ländern, dem Bund und der Europäischen Union unternommen werden, abgebildet werden.

In Deutschland wurden folgende Wertstufen für HNV Farmland Elemente eingeführt:

Äcker des ökologischen Landbaus erreichten in Deutschland 2017 (BÖLW 2018) zu 87 % eine der drei Wertstufen, 56 % sogar die Stufen I und II, welche einen äußerst hohen bis sehr hoher Naturwert bedeuten. Bei den konventionell bewirtschafteten Äckern schafften es lediglich 3 % in Stufe III mit mäßig hohem Naturwert.

Weitere Informationen:

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