Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Dauerhumus

Die Gesamtheit aller sich im Boden durch Humifizierung akkumulierenden, nur sehr schwer abbaubaren Huminstoffe. Der Dauerhumus ist ein wichtiger Bodenbestandteil, weil sein Vermögen zur Wasserbindung und zur Nährstoffionensorption sowie seine gefügebildenden Eigenschaften Bedeutung im Stoffhaushalt haben.

Der größte Anteil der Humusvorräte des Bodens ist Dauerhumus. Diese Fraktion ist langfristig im Rahmen der Bodenbildung entstanden und kann heute durch Bewirtschaftungsmaßnahmen nur wenig beeinflusst werden. Abbauprodukte der organischen Substanz gehen unter Einwirkung von Stabilisierungsmechanismen mit den Ton- und Feinschluffgehalten des Bodens feste Bindungen ein, so dass ein weiterer Abbau auf lange Sicht verhindert wird. Dauerhumus ist deshalb durch Verweilzeiten von Hunderten bis Tausenden von Jahren gekennzeichnet. Die über die Ernte- und Wurzelrückstände und Wirtschaftsdünger zugeführten organischen Materialien und deren Abbauprodukte gehören zu einer sogenannten labilen Humusfraktion, dem Nährhumus, der ca. 20 - 50 Prozent der Humusstoffe des Bodens umfasst.

(s. a. Humus, Nährhumus)

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