Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Schluff

Geologisch auch Silt; Bezeichnung für Feinböden unterschiedlicher Herkunft sowie unverfestigte klastische Sedimente, deren mineralische Bestandteile überwiegend (>50 %) eine Korngröße von 2 bis 63 µm aufweisen. Schluff und Silt sind als eine der Hauptbodenarten zugleich auch die Bezeichnungen für das entsprechende Korngrößenintervall, das eine Mittelstellung zwischen dem gröberen Sand und dem feineren Ton einnimmt. Partikel in Schluffgröße sind in hohem Maße in den bindigen Böden bzw. Sedimenten enthalten, die als Lehm bezeichnet werden. Als Kurzbezeichnung für die Korngröße Schluff dient ein großes „U“.

Schluff ist wesentlicher Bestandteil von sogenannten bindigen Böden, d.h. Lehm. Reiner Schluffboden kommt auf der Erde selten vor. Das Wasser wird aufgrund der Korngröße gut festgehalten. Die Kapillarkräfte in ihren mittelgroßen Poren sind noch schwach genug, um eine relativ leichte Aufnahme durch die Pflanzenwurzeln zu gewährleisten. Aus der Sicht des Wasserhaushalts bieten daher schluffreiche Böden die günstigsten Standortsbedingungen für Pflanzen.

Schluffreiche, tiefgründige Böden, wie sie z. B. in der Hildesheimer und der Magdeburger Börde vorkommen, wurden daher schon vor vielen Jahrhunderten durch Rodung waldfrei gemacht und werden seither intensiv für den Ackerbau genutzt.

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