Nährhumus
Bezeichnung für die mikrobiell leicht abbaubare organische Substanz im und auf dem Boden, deren Inhaltsstoffe, soweit sie Nährelemente betreffen, durch Mineralisierung der Pflanzenernährung dienen.
Humus ist ein komplexes Gemisch von organischen Stoffen aus pflanzlicher, tierischer und mikrobieller Herkunft, das permanenten Ab-, Um- und Aufbauprozessen unterliegt. Die Humusvorräte des Bodens zeichnen sich durch unterschiedliche Stabilität und Lebensdauer aus.
Die über die Ernte- und Wurzelrückstände und Wirtschaftsdünger zugeführten organischen Materialien und deren Abbauprodukte gehören zu einer sogenannten labilen Humusfraktion, eben dem Nährhumus, der ca. 20 - 50 Prozent der Humusstoffe des Bodens umfasst.
Der größte Anteil der Humusvorräte des Bodens ist demgegenüber Dauerhumus. Diese Fraktion ist langfristig im Rahmen der Bodenbildung entstanden und kann heute durch Bewirtschaftungsmaßnahmen nur wenig beeinflusst werden. Abbauprodukte der organischen Substanz gehen unter Einwirkung von Stabilisierungsmechanismen mit den Ton- und Feinschluffgehalten des Bodens feste Bindungen ein, so dass ein weiterer Abbau auf lange Sicht verhindert wird. Dauerhumus ist deshalb durch Verweilzeiten von Hunderten bis Tausenden von Jahren gekennzeichnet.
Weitere Informationen:
- Humus - das Multitalent (BLE)
- Was ist Humus? (BMEL)