Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Dammfräsen

Maßnahme beim Anbau von Kartoffeln, Spargel, Erdbeeren, Waldbeeren und anderen Kulturen. Beispielsweise um die Ausbildung der Kartoffelknollen in lockerer, klutenfreier und gut erwärmter Erde zu fördern und gleichzeitig auch die Ernte zu erleichtern, werden auf Kartoffelfeldern ca. 20 - 30 cm hohe Dämme angelegt, in die dann die Pflanzkartoffeln gesetzt werden. Diese haben einen Abstand von jeweils 75 cm. Während des Wachstums werden die Dämme dann ein- oder mehrfach mit Fräsen oder Häufelgeräten nachgeformt.

Mittlerweile wird im Kartoffelbau häufig die Bodenbearbeitung, das Legen und die Dammformung in einer Maschine kombiniert (all-in-one-Verfahren). Diese Kombination reduziert den Bodendruck, den Arbeitsaufwand und den Energieverbrauch. Ebenso wird das bodenverfügbare Wasser geschont. Weiterhin wird durch die stetig mittige Ablage der Kartoffel im Damm der Grünanteil im Erntegut auf ein Minimum reduziert.

Auch in Spargelanlagen erfolgt das Anhäufeln der Spargeldämme im Frühjahr ausschließlich maschinell. Der Winterdamm wird mittels einer Frontfräse gelockert, bevor die Spargel-Dammfräse im gleichen Arbeitsgang des Traktors den typischen Spargeldamm formt.

Nach dem Anhäufeln werden die Spargeldämme mit Folie abgedeckt. Die Folie, bestehend aus einer weißen und einer schwarzen Seite hat den Zweck, dass zum Einen der Spargel nicht violett wird, sobald er durch den Damm gewachsen ist und zum anderen, dass der Boden nicht austrocknet und somit das Ernten erschwert wird.

Die weiße Seite der Folie hat eine kühlende Funktion. Somit werden Erntespitzen etwas gebremst. Die schwarze Seite wirkt Temperatur erhöhend auf den Damm. Somit kann die Ernte etwas vorverlegt werden.

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