Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Agrarsubventionen

Subventionen im Agrarsektor umfassen eine große Bandbreite von Politikinstrumenten im Landwirtschafts- und Ernährungssektor. Agrarsubventionen werden teilweise mit Marktversagen gerechtfertigt, zum anderen sollen sie gezielt den Interessen von bestimmten Landwirten, Unternehmen oder Verbrauchern dienen. Agrarsubventionen können verstanden werden als staatliche Eingriffe, welche landwirtschaftliche Preise, Unternehmensgewinne oder Haushaltseinkommen zugunsten bestimmter Gruppen verändern. Beispiele sind Handelsbarrieren, die Subventionierung landwirtschaftlicher Inputs, Einkommenstransfers an landwirtschaftliche Haushalte, monetäre Kompensation in Katastrophenfällen oder die Verbilligung von Nahrungsmitteln für arme Verbraucher.

Empfänger der Subventionen sind nicht nur landwirtschaftliche Betriebe, sondern auch Exporteure von Agrarprodukten. Direkt und indirekt profitiert aber ebenso die vor- und nachgelagerte Industrie (zum Beispiel Agrarchemie, Futtermittelerzeuger, Lebensmittelverarbeitung).

Subventionen der Industriestaaten für ihre eigene Landwirtschaft machen es den Menschen in den Entwicklungsländern schwer, ihre Erzeugnisse wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt, selbst auf dem Binnenmarkt abzusetzen. Die Preise der Industrieländer liegen durch die Subventionen häufig weit unter den Produktionskosten. Faire Chancen für Entwicklungsländer sind auf dem Weltmarkt nur erreichbar, wenn die Industrieländer ihre Agrarexportsubventionen abbauen und Handelshemmnisse für den Import von Waren aus Entwicklungsländern beseitigen.

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