Agrargebiet
Agrargebiete sind größenordnungsmäßig nicht fest fixierte, individuelle Räume, die sich durch eine spezifische Kombination ihrer Merkmale von ihren Nachbarräumen abheben. Die Kriterien sind mit denen zur Erfassung der Betriebsformen identisch, so dass man Agrargebiete auch als Räume gleicher oder ähnlicher Betriebstypen definieren kann. Ein weitgehend identischer Begriff ist Agrarlandschaft, insbesondere bei vorwiegend physiognomischer Betrachtung eines Agrargebietes.
Merkmalshervorhebungen oder -kombinationen führen zu Typen von Agrargebieten (z.B. alpine Täler mit Almwirtschaft, tropische Zuckerrohrgebiete). Ein Bestimmungskatalog findet sich bei Sick, 1993. Als Beispiele mit ihren Hauptmerkmalen nennt er:
Agrargebiet | Hauptmerkmale |
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Kaiserstuhl (Südbaden) | Kleinbäuerliches Weinbaugebiet mit Marktorientierung, Feldbau im Randsaum |
Küstenhof von Valencia (Spanien) | Kleinbäuerlich mit vielfältigem Bewässerungs- und Trockenfeldbau (Reis, Agrumen, Baumwolle, Getreide, Gemüse), Kleinviehhaltung |
Oase Ouargla (Algerien) | Bewässerung mit artesischem Grundwasser. Dattelpalmenkulturen |
Becken von Quito (Ecuador) | Haciendas, indianische Kleinbetriebe; Regenfeldbau mit Mais, Weizen; Viehhaltung |
Pampa (Argentinien) | Regenfeldbau mit Weizen, Mais, Alfalfa, Sonnenblumen u.a.; randlich Viehhaltung; Großbetriebe und kleinere Pachtbetriebe |
Quelle: Sick 1993
Agrargebiete liegen nach der Größenordnung zwischen den Agrarbetrieben und den Agrarregionen.