Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Terrestrische Böden

Abteilung der Deutschen Bodensystematik, in der sich alle Bodenklassen und Bodentypen finden, die sich außerhalb des Grundwassereinflusses gebildet haben. In dieser Abteilung sind die meisten Bodenklassen vereint. Sie weist demnach auch die meisten Bodentypen aus. Dabei wird ein gewisser Anteil an bodenbildenden Prozessen durch Grundwassereinfluss (Abteilung Semiterrestrische Böden) toleriert. Beispielsweise bei Subtypen der Klasse Ah/C-Böden (Beispiel: Gley-Regosol) oder bei der Klasse Schwarzerden (Beispiel: Gley-Tschernosem). Wesentliche Prozesse bei der Entwicklung von Terrestrischen Böden sind die Akkumulation von organischer Substanz (Humus), Transformationsprozesse (Verbraunung, Tonmineralneubildung, Humifizierung, Gefügebildung, Redoxprozesse) und Translokationsprozesse (Bioturbation durch Mensch und Tiere, Salz- und Carbonatverlagerung, Tonverlagerung, Verlagerung organischer Substanzen, Verlagerung von Eisen, Mangan, Aluminium und Kieselsäuren sowie gravitative Verlagerungen in Form von Hangrutschungen, Bodenkriechen oder Solifluktion).

Auszug der Bodenssystematik in Deutschland
Auszug der Bodenssystematik in Deutschland

Quelle: Bodenkundliche Kartieranleitung KA5, nach UBA

Weitere Informationen:

Pfeil nach linksTerrassierungHausIndexTerroirPfeil nach rechts