Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Rohrzucker

Rohrzucker ist die Bezeichnung für Haushaltszucker (Saccharose, von lat. saccharum), der aus Zuckerrohr gewonnen wird und auf dem Weltmarkt einen Anteil von 80 Prozent hat.

Das geerntete Zuckerrohr wird in der Fabrik oder bereits bei der Ernte geschnitten. In den meisten Fabriken wird das Rohr in Zuckerrohrmühlen verarbeitet. In den Mühlen wird der Saft aus dem Zuckerrohr herausgepresst („Pressextraktion“), als Restmaterial entsteht die faserige  Bagasse, die ebenfalls Verwendung findet.

In einigen Fabriken sind jedoch schon Diffuseure im Einsatz, die den Zucker mittels des Diffusionsprozesses extrahieren. Der gewonnene Saft wird in Absetzer geleitet. Dort werden durch Schwerkraft Schwebestoffe aus dem Saft entfernt. Diese einfache Art der Saftreinigung führt dazu, dass Rohrzucker oft braun ist. Die Reinigung und Kristallisation erfolgt ähnlich wie beim Rübenzucker. 

In Mitteleuropa wird die Herstellung von Zucker aus Zuckerrübe politisch gefördert, der chemisch mit reinem Rohrzucker identisch ist. Die Saccharose, aus der Zucker aufgebaut ist, ist ein Disaccharid, also aus zwei Monosaccharidmolekülen (Glucose und Fructose) aufgebaut. Die Summenformel lautet C12H22O11.

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