Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Pflug

Ackerbearbeitungsgerät, das je nach Ausgestaltung zum Lockern und/oder Wenden und/oder Mischen des Bodens, zum Unterarbeiten von Ernterückständen und organischen Düngern sowie zum Vernichten von Unkräutern dient. Folgende Untertypen lassen sich anführen:

Moderne Pflüge lassen sich grundsätzlich nach folgenden Gesichtspunkten einteilen:

Pflugeinsatz in Deutschland

Bei der Bodenbearbeitung ist der Pflugeinsatz das dominierende Verfahren in Deutschland. 53 % des Ackerlandes (6,3 Millionen Hektar) wurden im Wirtschaftsjahr 2015/2016 der konventionellen wendenden Bodenbearbeitung mit dem Pflug unterzogen. Die Bedeutung des Pflugeinsatzes wird auch dadurch deutlich, dass nur 14 % der Betriebe mit Ackerland ganz auf den Pflugeinsatz verzichteten.

Im Wirtschaftsjahr 2015/2016 verzichteten 37 % der landwirtschaftlichen Betriebe auf ihren Ackerflächen zumindest teilweise auf den Pflugeinsatz und setzten auf die konservierende Bodenbearbeitung. Hierbei kommen nichtwendende Bodenbearbeitungsgeräte zum Einsatz (z. B. Grubber oder Eggen), die den Boden weitgehend in seinem Aufbau belassen. Diese reduzierte Form der Bodenbearbeitung wurde auf 40 % der Ackerfläche angewendet. Dabei steigt die Akzeptanz konservierender Bodenbearbeitungsverfahren mit zunehmender Betriebsgröße. Während in Betrieben mit einer Größe von unter 30 Hektar Ackerland nur insgesamt 15 % der Ackerfläche im Wirtschaftsjahr 2015/2016 der konservierenden Bodenbearbeitung unterzogen worden sind, wurde dieses weniger intensive Bearbeitungsverfahren in Betrieben mit 30 und mehr Hektar Ackerland bereits auf etwa 43 % der Ackerfläche eingesetzt.

Das Direktsaatverfahren ohne jegliche Bodenbearbeitung ist in Deutschland nur wenig verbreitet (1 % der Ackerfläche). Lediglich auf 93.900 Hektar wird die Saat direkt in den unbearbeiteten Boden eingebracht. (Destatis)

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