Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Kalb

Bezeichnung für Jungtiere vieler Herdentiere, zum Beispiel bei Rindern, Hirschen, aber auch Elefanten, Giraffen. Beim Rind wird das Junge bis zur Geschlechtsreife Kalb genannt, in der Regel also ein junges Rind beiderlei Geschlechts bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Ein nur mit Milch aufgezogenes Jungtier des Rindes wird bis zum Gewicht von 150 kg als Milchkalb bezeichnet und ein Tier über 300 kg, das aber noch nicht geschlechtsreif ist, als Jungrind. Weibliche Jungtiere sind ab dann bis zur ersten Kalbung Färsen.

Milchkühe müssen regelmäßig kalben, weil sie nur danach Milch geben können. Die Besamung erfolgt meist künstlich. Dabei spielen züchterische Gesichtspunkte – z.B. hohe Milchleistung – eine Rolle. 9 Monate und 9 Tage nach der Besamung kommen die Kälber zur Welt. Im Regelfall sind es Einzelgeburten. Kälber ernähren sich zunächst von der Milch der Mutter, ehe sie auf eine Tränke aus Milchpulver mit warmem Wasser umgestellt und von der Mutterkuh getrennt werden. Nach einigen Wochen erhalten sie Magermilch, danach auch Kraftfutter und Heu. Weibliche Kälber werden in der Regel zu Milchkühen großgezogen, Bullenkälber bis zu einem Gewicht von etwa 160 bis 180 Kilogramm gemästet. Nach der Schlachtung liefern sie Kalbfleisch. Bullenkälber werden auch zu Mastbullen mit einem Gewicht von 500 bis 600 Kilogramm weitergemästet. Die Kälber von Fleischrindern (Rind) werden sowohl zur Weiterzucht als zur Mast gehalten.

Die überwiegend praktizierte Trennung von Mutterkuh und Kalb erfolgt, da die Milch wird vom Landwirt gemolken und in der Molkerei zu Trinkmilch, Butter, Käse oder anderen Milchprodukten verarbeitet wird. Die tiergerechtere Haltung kann dagegen die gemeinsame Haltung von Kühen mit ihren Kälbern (Mutterkuhhaltung) sein. Sie wird meist nur praktiziert, wenn die Fleischproduktion im Vordergrund steht.

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